Sonntag, 28. September 2014

Externe Festplatten im Vergleich sicherer als USB-Sticks

Wie Berliner Wissenschaftler aus den "Security Research Labs" kürzlich herausfanden, sind USB-Sticks als Speichermedien sehr unsicher. Werden sie an nicht ausreichend gesicherten PCs angeschlossen, wäre es möglich, dass Hacker manipulierte Software darauf installieren könnten, mit welcher die auf dem USB-Stick befindlichen Daten sowie der gesamte Computer ausgespäht oder die Daten sogar geklaut werden könnten.

Diese manipulierte Software wäre dann nicht ohne Weiteres zu bemerken. Sie arbeitet so, dass sich der damit infizierte USB-Stick zum Beispiel als Netzwerkkarte, Tastatur oder ein anderes USB-Gerät ausgibt. Je nachdem, als welches Gerät der Stick auf diese Weise fälschlicherweise erkannt wird, kann die "böse" Software dann alle entsprechenden Aktivitäten aufzeichnen, aber auch die Webcam einschalten, Bilder und Screenshots anfertigen und Eingaben mit der Tastatur nachverfolgen. Kein Passwort, nichts, was sich auf dem Rechner befindet oder darauf getan wird, bleibt der auf den USB-Stick geschleusten manipulierten Software dann verborgen. Und jeder Computer, an den der infizierte Stick von jetzt an angeschlossen wird, kann nun ebenfalls mittels der Software ausspioniert werden.

Übrigens sind auch NIST-zertifizierte USB-Sticks mit 256 Bit Verschlüsselung angreifbar, und zwar, indem die Passworteingabe manipuliert werden kann. Nähere Erläuterungen können Sie unter dem angegebenen Link nachlesen.

Wie kann man dem vorbeugen?

Zu schließen ist diese Sicherheitslücke nach aktuellem Stand nicht. Da es für die USB-Technik weltweit insgesamt nur drei Produzenten gibt (der für den Datenaustausch benötigte Controller stammt von einem einzigen Hersteller: Phison), gibt es keine USB-Sticks, die anders und sicherer aufgebaut sind.

Der einzige wirksame Schutz eines USB-Sticks ist daher, ihn gar nicht erst mit unsicheren PCs zu verbinden oder statt einem USB-Stick eine vergleichbar sicherere externe Festplatte zu verwenden, am besten eine mit Datenverschlüsselung. Um Ihren PC sicher zu halten, sollten Sie zudem dafür sorgen, dass er sich sicherheitstechnisch auf dem aktuellsten Stand befindet. Halten Sie Ihr Virenschutzprogramm aktuell (oder wechseln Sie zu einem Linux- oder Apple-Betriebssystem - beide sind sicherer als Windows) und lassen Sie in jedem Fall alle Sicherheitsupdates Ihres Systems regelmäßig und zeitnah durchlaufen.

Sicherheit bei externen Festplatten

Auf einer externen Festplatte sind Ihre Dateien und Systemsicherungen im Vergleich deutlich besser aufgehoben. Am sichersten sind externe Festplatten, die mit einer automatischen Verschlüsselung arbeiten. Bei Festplatten der Marken Digittrade und Western Digital ist das oft standardmäßig der Fall. Bei manchen Digittrade-Festplattenmodellen muss als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme zunächst ein RFID-Chip entsperrt werden, um die externe Festplatte nutzen zu können. Viele externe Festplatten haben bereits eine Backup-Software integriert.

10 Kommentare:

  1. Ich persönlich bevorzuge auch externe Festplatten. Sie haben einfach mehr Speicherplatz und zudem sind sie auch noch sicherer. Bei wichtigen Dateien ist dies sehr wichtig. Aber die kleinen USB-Sticks sind nicht gleich schlecht, nur weil sie nicht so sicher sind. Die USB-Sticks haben auch praktische Vorteile, zum Beispiel die kompakte Größe. Für die Technik von heute ist beides unverzichtbar. Für weitere unverzichtbare Hilfsmittel werdet ihr auf Item24 fündig.

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    1. Als Zwischenspeicher, beispielsweise wenn Dateien auf verschiedenen Geräten verwendet werden sollen, finde ich USB-Sticks auch praktisch. Zum (langfristigen) Sichern bevorzuge ich hingegen auch exterme Festplatten.

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  2. Eine Festplatte (typische HDD) ist mechanisch aufgebaut, USB hat keine mechanische Teile, deswegen ist es eine gute Frage, ob HDD zuverlässiger ist.

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    1. Als Laie würde mich die Antwort auf diese Frage auch interessieren. ;-)

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  3. Toller Artikel. Schau doch mal bei meinem Blog vorbei

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  4. Persönlich finde ich, dass man beides eigentlich so gut wie überhaupt nicht miteinander vergleichen kann - ist ungefähr so wie mit den Äpfeln und den Birnen und am Ende hat beides seine Vorteile und Nachteile.

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  5. Gute Idee, einen Artikel über die (Un-)Sicherheit von USB-Sticks zu schreiben und die Leser dafür zu sensibilisieren! Eine Anmerkung habe ich allerdings: Durch die Verwendung von externen Festplatten anstelle von USB-Speichersticks schützt man sich nicht wirklich vor einem BadUSB-Angriff, da eine externe Festplatte meistens ebenfalls über die USB-Schnittstelle mit dem Computer verbunden wird und auch einen Mikrocontroller besitzt, dessen Firmware manipuliert werden kann. Der BadUSB-Angriff ist grundsätzlich mit jedem USB-Gerät möglich, weshalb es schon gefährlich sein kann, ein fremdes Smartphone am eigenen Rechner aufzuladen. Deshalb sollte man nur USB-Geräte aus vertrauenswürdigen Quellen anschließen.

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  6. Immer wieder wirklich bemerkenswert, wo sich überall Fallen auftun, wenn es um Technik geht.

    Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich gar nicht mehr weiß, was ich machen kann, und was nicht.

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